Vierte Jahrestagung des Arbeitskreis Sexualitäten in der Geschichte

Vierte Jahrestagung des Arbeitskreis Sexualitäten in der Geschichte

Organisatoren
Sonja Witte, Internationale Psychoanalytische Universität, Berlin; Dagmar Lieske, Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin; Julia König, Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Sebastian Bischoff, Universität Bielefeld
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
21.04.2023 - 22.04.2023
Von
Lisa Albrecht / Maxie Pape, Internationale Psychoanalytische Universität, Berlin

Konzeptionell verfolgten die Veranstalter:innen den Anspruch verschiedene Disziplinen bei der vierten Jahrestagung des Arbeitskreis Sexualitäten in der Geschichte zusammenzubringen. Vielfältige Perspektiven auf den geschichtlichen Verlauf politischer, ideologischer und juristischer Entwicklungen im Kontext von Sexualität sollten thematisiert, mit einer psychoanalytischen Lesart verknüpft sowie die daraus entstehenden Narrationen und Widersprüche herausgearbeitet werden, um den Wandel der sexuellen Verhältnisse um seine unbewussten Dynamiken zu ergänzen und erkenntnistheoretisch nutzbar zu machen. Dementsprechend heterogen waren die Zugänge der präsentierten Beiträge zu den Wechselwirkungen von wissenschaftlichen Diskursen, zivilgesellschaftlichen Kämpfen und jeweiligen Herrschaftsverhältnissen. Zentrales Thema waren dabei historische Spannungsfelder von autoritären und emanzipatorischen Tendenzen sowie die Frage, welche Rückschlüsse sich aus deren Betrachtung bezüglich aktueller sexueller Verhältnisse gewinnen lassen.

In ihrem Eingangsvortrag skizzierte SONJA WITTE (Berlin), inwiefern psychoanalytische Denkweisen hierzu einen wichtigen Beitrag leisten können. Entgegen verbreiteter Vorurteile basiere die Freudschen Sexualtheorie keineswegs auf biologistischen Annahmen. Vielmehr könne mit der Psychoanalyse ein Nicht-Ursprungshaftes der Sexualität gedacht werden, womit jene – so Witte auch unter Bezugnahme auf Adorno/Horkheimer – ein einzigartiges Instrumentarium bereitstelle, das Subjekt als Schauplatz von Verschränkungen gesellschaftlicher Verhältnisse und Triebkonflikte in den Blick zu nehmen.

Daran anschließend unterstrich SEBASTIAN BISCHOFF (Bielefeld) in seiner Begrüßung das Anliegen der Jahrestagung, Gespräche zwischen Geschichtswissenschaft, Soziologie, Erziehungswissenschaft und der Psychoanalyse zu suchen, um Wechselwirkungen zwischen Subjekt und Gesellschaft zu analysieren und zu verstehen. Die Reform des Sexualstrafrechts im Jahr 1973 – Aufhebung der Strafbarkeit der Kuppelei, der weitgehenden Liberalisierung der Homosexualität im Erwachsenenalter sowie der überwiegenden Entkriminalisierung der Verbreitung von Pornografie – stand im Zeichen gewichtiger gesellschaftlicher Veränderungen im Bereich der Sexualität. Verbunden wird mit ihr ein Paradigmenwechsel, nach dem nicht länger die vermeintliche Unmoral Grundlage für die Bewertung einer Straftat sein solle, sondern allein die Gefährdung bzw. Verletzung des Rechts auf sexuelle Selbstbestimmung.

VERONIKA SETTELE (Bremen) eröffnete das erste Panel mit der These, nicht die Idee sexueller Selbstbestimmung, sondern die rechtliche Ungleichheit der Geschlechter habe um 1900 zu fundamentaler Kritik an der Institution Ehe geführt. Gleichwohl sei es zu einer Integration von Sexualität in ein romantisches Liebesideal gekommen. Vor allem wies sie aber auf die unterschätzte Dimension von Religion im alltäglichen Handeln hin und betonte, dass eine Entkirchlichung im rechtlichen Sinn nicht automatisch als Entkirchlichung im Sozialen verstanden werden dürfe. In der anschließenden Diskussion fokussierte sich das Auditorium auf die Frage, wie der Angriff auf die Institution Ehe Ängste um eine anstehende sexuelle Krise schürte, welche in der Zulassung der Antibabypille ihren Höhepunkt erreichte. ALEXANDRA REGIERT (Regensburg) zeigte in der Vorstellung ihres Promotionsprojektes das Auseinanderfallen von Moralansprüchen und sexueller Praxis in den bundesrepublikanischen 1960er- und 1970er-Jahren anhand einer Oral History. Die portraitierten Frauen berichteten von vorehelicher Sexualität als Normalfall, welcher zwar gesellschaftlich toleriert, zeitgleich aber tabuisiert wurde und vor allem junge Mädchen in Folge von „Fehltritten“ stigmatisierte. Uneheliche Schwangerschaften stellten somit eine omnipräsente Gefahr dar. In der Einbettung des ‚offenen Geheimnisses‘ in einen weit gefassten historischen Rahmen zwischen repressiver Sexualpolitik im Nationalsozialismus, Säkularisierung und aufgebrochenen Ordnungen in der Nachkriegszeit machte Regiert den Quell der heterogenen Moralvorstellungen aus. Dass die Sexualität von Geflüchteten nicht erst seit der Silvesternacht 2015/16 in Köln als Devianz verhandelt und bisweilen von einer Hypersexualisierung gesprochen wird, nahm VANESSA RAU (Göttingen) zum Ausgangspunkt ihrer Forschung. Sie ergründete, wie Differenz im Kontext intimer Beziehungen zwischen deutschen Staatsbürger:innen und Geflüchteten verhandelt wird und sich Stereotypisierungen bzw. Ressentiments bewusst oder unbewusst einschreiben.

INSA HÄRTEL (Linz) eröffnete das zweite Panel mit einem kulturtheoretischen Vortrag über das anale Penetriert-Werden als einer möglichen homosexuellen Denkfigur im Zusammenhang mit Leo Bersanis Konzeption des Aufgebens von Macht als erregendes, triebhaftes Moment. Die durch die zeitdiagnostisch konstatierte Verhandlungsmoral mitunter anzutreffende Verabschiedung des Triebs deutet sie als kulturelle Abwehrbewegung – Abwehr einer „genussvoll erschütternden Ausgesetztheit“. In der anschließenden Diskussion wurde die Frage aufgeworfen, was das (eigentlich) Beunruhigende in einer auf das Selbst, als libidinöses Objekt, bezogenen Welt sei. Darüber hinaus stellten sich Fragen, inwiefern von Passivität im Penetriert-Werden, auch hinsichtlich eines dezidiert weiblichen Begehrens, gesprochen und ob ein möglicher Abbau von Geschlechter-Differenz durch anale Penetration unter Verwendung von Dildos als progressives Moment begriffen werden könne. Der nachfolgende Vortrag von LORENZ WEINBERG (Berlin) beleuchtete dazu passend den Bedeutungswandel der Nutzung von Dildos in lesbischen Sex-Diskursen der 1970er- bis 1990er-Jahre, längst aber auch in heterosexuellen Kontexten. In den Raum gestellt wurde die psychoanalytische Frage, ob Dildos als Ausdruck von Allmachtsphantasien bzw. als Aneignung phallischer Positionen interpretiert werden können. Abschließend gab AARON LAHL (Berlin) Einblick in seine Untersuchung von sexual- und beziehungskulturellen Prozessen anhand des Masturbationsverhalten in der BRD ab 1960. Wesentlich sei, dass sich vor dem Hintergrund von neoliberal bedingtem Narzissmus/Egoismus, des Aufkommens der Verhandlungsmoral und der zunehmenden Intimisierung von Beziehungen, die Selbstbefriedigung als eigenständige Sexualform entwickelt habe. Sexualpädagogische und psychoanalytische Diskurse sowie diskursive Veränderungen durch die Frauenbewegung, die Pornografie und einem neuen Gesundheitsdiskurs prägten dabei die Wahrnehmung von Masturbation in der Gesellschaft. In der anschließenden Diskussion wurde vor allem der Wandel von einer weitestgehend tabuisierten Praktik hin zu affirmativen Anleitungen im Sinne der Selbstoptimierungstendenzen der heutigen Zeit festgestellt. Zugleich sei, so Lahl, die Masturbation eine unter Männern am wenigsten besprochene Sexualpraktik, anders als in Bezug auf einen durchaus vorhandenen Porno-Diskurs und interessanterweise auch ganz anders als in der feministischen Bewegung.

Im dritten Panel zu Konfliktgeschichten im Kontext von Sexualität und Jugend verwies RUTH POPE (Hamburg) auf die Grenzen der Deregulierung in der Debatte des sexuellen Schutzalters von Kindern. So stellte sich bei der Sexualstrafrechtsreform von 1973, die vorrangig das Ziel hatte, sich überkommener Sittlichkeitsvorstellungen zu entledigen, die Frage, inwiefern festgefahrene politische Positionen und verfestigtes Expertenwissen überhaupt eine Betroffenenperspektive zulassen. Hier verlief die Debatte zeitweise parallel zum feministischen Diskurs, denn sowohl zwischen den Geschlechtern als auch zwischen den Generationen sei generell keine Hierarchiefreiheit möglich. Der angekündigte Vortrag von MELANIE BABENHAUSERHEIDE (Bielefeld) zu Slash-Fanfiction musste leider ausfallen. Der kurzfristig eingesprungene MARCO KAMMHOLZ (Köln / Wuppertal) löste mit seinem Vortrag zu Entgrenzungstendenzen in der sexuellen Bildung am Beispiel des Jugendaufklärungsbuchs „Sex in echt“ die wohl schärfste Kontroverse der Tagung aus. Anhand einzelner Seiten illustrierte er die Auflösung von Geschlechtsdifferenzen beziehungsweise der Konstruktion von Geschlecht als Differenz. Hierbei werde Cis-Sexualität zu einem Randthema, obgleich das Buch den Anspruch erhebt, Aufklärung „für alle“ zu betreiben. In der dezidierten Ansprache eines nichtbinären Personenkreises ignoriere es die soziale Wirklichkeit. Die Omnipräsenz von Konsensmoral setze zudem eine ausgeprägte Reflexionsfähigkeit in der Leser:innenschaft voraus und lasse ein Verschwinden generationaler Differenz erkennen. Besonders scharf kritisierte Kammholz jedoch die Präsenz sexualtherapeutischer Konzepte: Es handele sich hierbei um Methoden, die für erwachsene Personen mit gravierenden sexuellen Störungen und Problemen vorgesehen seien und somit zu einer Pathologiesierung von Jugendsexualität im Allgemeinen führten. Der Sexualtherapeut monierte ein Wirrwarr aus permissiven und repressiven Botschaften und sprach sich für mehr Zurückhaltung in der sexuellen Bildung aus, die Raum für das Ziellose adoleszenter Sexualität lasse. Abschließend referierte MERLIN SOPHIE BOOTSMANN (Berlin) zu einer Geschichte der Sexualerziehung in der BRD zwischen 1969 und 2016, welche in erster Linie untrennbar mit der von Homosexualität verwoben ist. Eingeleitet durch die Dekriminalisierung gleichgeschlechtlich männlicher Beziehungen zwischen Volljährigen (Reform des §175), nennt Bootsmann das Jahr 1969 einen Wendepunkt und Moment des Aufschwungs für LSBTIQ∗ -Bewegungen.

Das vierte Panel vereinte drei Vorträge über organisations- und bewegungsgeschichtliche Entwicklungen während der 1980er- und (frühen) 1990er-Jahre im Kontext von globalen Menschenrechts- und Gesundheitsfragen, insbesondere vor dem Hintergrund der AIDS-Krise. ANDREA ROTTMANN (Berlin) stellte ihre Untersuchungen zur Auseinandersetzung der International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association (ILGA) mit der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zur Unterstützung von queeren Häftlingen vor. Der Vortrag von ADRIAN LEHNE (Berlin) handelte von arbeitsrechtlichen Maßnahmen wie Zwangstests und Kündigungen im Zusammenhang mit HIV und AIDS sowie von (gewerkschaftlichen) Entwicklungen im Anti-Diskriminierungsrecht und innerhalb der westdeutschen Schwulenbewegung der 1980er- und frühen 1990er-Jahre. In dem dritten Vortrag erläuterte KEVIN-NIKLAS BREU (Bremen) das Zusammenwirken von political-collectiv-action-frames und political-commitment-frames in der Auseinandersetzung mit der weltweiten HIV/AIDS-Pandemie als entscheidend für die historische Bewertung der Dynamiken transnationaler Bewegungsdiskurse und ihrer Auswirkungen auf lokale/nationale Bewegungskontexte.

CHRISTOPH SULYOK (Wien) beschloss die Tagung mit seinen Ausführungen zur Pervertierung von Homosexualität in den USA der McCarthy-Ära. Exemplarisch sei die Abhängigkeitsbeziehung der Psychoanalyse vom kulturellen Klima dieser Zeit, insbesondere die klinische Theoriebildung gelang unter den Einfluss gesellschaftlicher Interessen. Sulyok skizzierte eine „Politik der Perversion“. Repressive Gesellschaftsparadigmen führten erst zu einer massiven Kritik am Kinsey Report und gipfelten schließlich in einer Pathologisierung von Bisexualität. Man kehrte zurück zu einer Sexualität ganz im Sinne der Fortpflanzung, die weder eine Demokratisierung, noch Aufklärung des Sexuellen zuließ. Sulyok zeigte eine Politisierung der Psychoanalyse und erinnerte daran, dass „das Subjekt das variabelste am Trieb“ (Freud) ist, oder mit Morgenthaler gesprochen, dass die Psychoanalyse frei von einem Ziel sei, lediglich Analytiker:innen seien in der Lage derartiges zu formulieren, da „sie gesellschaftskonform denken“. Die Frage, wie es heute um die Homosexualität innerhalb der Psychoanalyse steht, leitete zu den Protesten der Lacan-Gesellschaft in Frankreich über, die gegen eine Elternschaft queerer Paare auf die Straße gingen. Vor diesem Hintergrund sprach sich Sulyok, ganz im Sinne Dagmar Herzogs, für die Progressivität der Psychoanalyse und ihre Möglichkeiten als Erkenntnisinstrument aus. Der Vortrag LEON BRENNERs (Berlin) zur Pathologisierung von Autismus, trans- und nonbinärer Geschlechtsidentität musste leider ausfallen.

In der Abschlussdiskussion stellte DAGMAR LIESKE (Berlin) zusammenfassend fest, die Diskussionen im Tagungsverlauf seien neben den wichtigen Themen wie Grenzen, Entgrenzung und Gefährdungspotentiale häufig an den Punkt gekommen, dass es sich bei der Entwicklung von Sexualität weder um eine lineare noch um eine Erfolgsgeschichte handele, sondern diese entlang von Konflikten vollzogen werde. Insbesondere im historischen Kontext sei deutlich geworden, dass es eine Diskrepanz zwischen gesellschaftlichen Normen und der Alltagsgeschichte gäbe. Gleichermaßen sei in Bezug auf Sexualität und Recht ein ständiger Wandel festzustellen, angetrieben durch ein permanentes Wechselspiel zwischen Rechtsnormen und gesellschaftlicher Aushandlung. Offenbar wurde, so Lieske, dass Recht einerseits als Instrument angesehen werden könne, um Sexualität zu regulieren, andererseits aber Recht angeeignet werde, um sexuelle Freiheit zu erreichen und um Identität zu kreieren.

Das Auditorium resümierte positiv, dass in einigen Beispielen explizit die (eheliche) Heterosexualität beleuchtet worden sei, die in der Geschichtswissenschaft vielfach noch der Erforschung harre; dies unter anderem deshalb, weil Forschung oft aus aktivistischen, queeren Kämpfen, d.h. aus bestimmten Diskriminierungserfahrungen heraus, angestoßen werde. Zum Weiterdenken und -arbeiten wurde die Verschränkung verschiedener Bewegungen und mit Intersektionalität angeregt. Inhaltlich interessant wäre auch eine nähere Betrachtung der Entwicklungen in der DDR gewesen.

Sonja Witte stellte abschließend die Frage in den Raum, inwiefern das auf der Tagung vielfach thematisierte Paradigma der Verhandlungsmoral auch auf der Tagung selbst stellenweise ideologische Wirkung entfaltet haben könnte und Sexualität gerade „in ihrer potentiell das Selbst desintegrierenden Qualität“ (Insa Härtel) tendenziell aus dem Blick gerückt sei, sich jedoch in der kontroversen Diskussion um das von Marco Kammholz vorgestellte Aufklärungsbuch bemerkbar gemacht habe. Dieser Eindruck kann in psychoanalytischer Betrachtungsweise auch als Hinweis auf aktuell Tabuisiertes, auf ‚Berührungsverbote‘ im Bereich der Sexualwissenschaften, verstanden werden. So endete die Tagung in einem (lauten) Schweigen. Beides bietet Anlass für eine weitere Auseinandersetzung.

Konferenzübersicht:

Sonja Witte (Berlin) / Dagmar Lieske (Berlin) / Julia König (Mainz) / Sebastian Bischoff (Bielefeld): Eröffnung

Panel 1 Sexualmoral im Wandel
Moderation: Sebastian Bischoff (Bielefeld)

Veronika Settele (Bremen): Recht und Moral um 1900: Interferenzen bei Aktivist:innen und bei Menschen jenseits der öffentlichen Arena

Alexandra Regiert (Regensburg): "Wo kein Kläger, da kein Richter" - Divergenzen zwischen Norm und Praxis in einer Oral History zur Sexualitätsgeschichte der BRD

Vanessa Rau (Göttingen): "I'm not used to this...". Zur Frage von verkörperter Geschichte der Sexualität(en) im Kontext von interkulturellen Liebesbeziehungen

Panel 2 Penetrieren, Onanieren, Phantasieren
Moderation: Sonja Witte (Berlin)

Insa Härtel (Linz): Being fucked: Kulturell beunruhigende Figuren von Penetration

Lorenz Weinberg (Berlin): Gummi-Schwänze, Dildo-Penetration und Salatgurken – Zur Bedeutung von Penetration und Sexspielzeug in der deutschen Version der Lesbian Sex Wars (1970er-1990er Jahre)

Aaron Lahl (Berlin): Eine eigene Sexualform? Zum Bedeutungswandel der Onanie in der Spätmoderne

Panel 3 Sexualität und Jugend – Konfliktgeschichten
Moderation: Dagmar Lieske (Berlin)

Ruth Pope (Hamburg): Die Grenzen der Liberalisierung: Die Schutzalterdebatte bei der Sexualstrafrechtsreform und feministischer Widerspruch

Merlin Sophie Bootsmann (Berlin): Sexualerziehung als Konfliktgeschichte. Vom Berufsverbot schwuler Lehrer bis zur Integration sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Bildungsprozessen in der Bundesrepublik Deutschland 1969-2016

Keynote
Moderation: Sonja Witte (Berlin)

Lilli Gast (Berlin): Dem Trieb auf der Spur – Lose Gedanken zu den Erkenntniswegen der Psychoanalyse.

Panel 4: Diskursive Verwicklungen: Queere Sexualitäten, Gesundheitsprävention und Menschenrechte
Moderation: Veronika Settele (Bremen)

Andrea Rottmann (sie/ihr - she/they) (Berlin): Liebe wird zum Menschenrecht. ILGAs Auseinandersetzung mit Amnesty International, 1978-1991

Adrian Lehne (Berlin): Zwangstests, Kündigungen und Anti-Diskriminierungsrecht. HIV/AIDS und Arbeit in den Debatten der westdeutschen Schwulenbewegung der 1980er und frühen 1990er

Kevin-Niklas Breu (Bremen): Auf der Suche nach einer „linken Gouvernementalität“: Vergangenheitsbewältigung, Menschenrechtspolitik und Gesundheitsaktivismus in den westeuropäischen Schwulenbewegungen der 1980er und 1990er Jahre

Panel 5: Pathologisierungen – Psychoanalytische Theorien der Sexualität im Widerstreit
Moderation: Aaron Lahl (Berlin)

Christoph Sulyok (Wien): Die Pervertierung der Homosexualität in der McCarthy Ära

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